8. AGK-Tagung 27.-28.04.2018 Wien

Lernen am Fall?
Didaktische und forschungsmethodische Strategien zwischen Subsumption,
Illustration und Rekonstruktion von Unterrichtswirklichkeit …

Kasuistik als professionelles Ausbildungsmedium ist up to date. Nicht nur in pädagogischen
Berufen, auch in der Medizin, der Jurisprudenz oder der Psychotherapie wird kasuistisches
Arbeiten inzwischen als Königsweg einer zugleich theorieaffinen wie praxisrelevanten Einführung
in die Problematiken des beruflichen Handelns angesehen. Kasuistik eröffnet vielversprechende
Möglichkeiten der Verknüpfung von Forschung und Lehre. Doch was auf den ersten Blick wie
gesicherter Konsens anmuten mag, erweist sich auf den zweiten als bunte Palette höchst
unterschiedlicher Gegenstandszugänge und wirft mancherlei ungelöste Grundsatzfrage auf: Was ist
genau „der Fall“, was überhaupt der „Fall“? In welcher Aufbereitungsform kann letzterer greifbar
gemacht, in welcher Weise didaktisch eingesetzt werden? Was kann man an ihm untersuchen,
erforschen, lernen?
In verschiedenen Lehrtraditionen wurden unterschiedliche Praktiken des Umgangs mit Fällen
entwickelt. Wir möchten im Rahmen der Frühjahrstagung 2018 solche Praktiken beispielhaft zur
Kenntnis bringen und untersuchen, auf welchen Prämissen sie beruhen und welche Implikationen
sie mit sich führen. Unser Interesse gilt dabei ganz besonders auch der interdisziplinären
Diskussion zwischen Erziehungswissenschaft und Fachdidaktiken: Wie gehen die verschiedenen
Domänen mit ihren jeweiligen normativen Rahmungen um? Was bedeutet der konstitutive
Gegenstandsbezug des fachdidaktischen Zugriffs für die Verhältnisse von Rekonstruktion und
Subsumption…?

Bernd Hackl, Katharina Rosenberger, Ilse Schrittesser

Tagungsprogramm